10 Jahre Weimarer Schützengilde – Weimarer Schützenbewegung
1990 – 2000
Die Bürgerbewegung 1989 / 90 „Der Runde Tisch“ gab eigentlich den Anlass zur Bildung eines SV und damit zur Rettung der mat.-technischen Basis und zur Fortführung des Sportschießens auf Vereinsbasis, da so die Auflösung der bestehenden Schießsportsektionen verhindert werden konnte. Mit der Gründung der Weimarer Schützenvereinigung am 06.03.1990 wurde der Grundstein für die Fortführung des Sportschießens und die Neuerstarkung der Weimarer Schützenbewegung gelegt.
So war es uns möglich, die materiell – technische Basis des Sportschießens (Schießstand Papiergraben, Waffen und Ausrüstung) zu erhalten und von der ehemaligen GST/DSV zu übernehmen. Gleichzeitig war das die Voraussetzung, das Sportschießen im Territorium Weimars fortzuführen. Es wurde damit die Basis geschaffen, zur Gründung weiterer SV im Kreis, so u.a. Kranichfeld, Bad Berka, Tannroda. Mit der Gründung der Weimarer Schützengilde im Bereich des ehemaligen Weimar-Werkes wurde in Weimar der 2. SV gebildet. Somit war es uns auch hier möglich, die materiell-technische Basis (Pistolenschießstand WW) langfristig zu erhalten.
Bis zum Sommer 1991 existierten somit parallel zwei Schützenvereine mit ca. 50 – 60 Mitgliedern. Aus finanziellen und organisatorisch-technischen Gründen wurden 1991 Bestrebungen zum Zusammenschluss beider Vereine aktiviert. Der Zusammenschluss wurde im Sommer 1991 mit einer gemeinsamen Mitgliederversammlung / Vorstandssitzung durchgeführt und die Weimarer Schützengilde e.V. gebildet. Die Vereinsarbeit konnte somit optimiert und die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden. Somit war auch die staatliche Förderung (Zuschüsse der Stadt) besser zu koordinieren.
Das die Vorstandsarbeit nicht immer die gewünschten Früchte getragen hat, ist mit den häufigen Wechseln der Vorsitzenden aber auch der teilweise schlechten Arbeit des Sekretärs / Koordinators zu begründen. Ein größerer Schwerpunkt muss auf die Traditionsarbeit und die Geschichtsforschung der Schützenbewegung in und um Weimar gelegt werden, da die ersten Schützenvereine um 1545 entstanden und mit der Stahl- und Armbrustschützen – Gesellschaft um 1770 ihren Höhenpunkt erreichte.
Der letzte Schützenverein vor der Gründung der DDR waren die Etterburg-Schützen, deren Sitz die Schießanlage „Am Papiergraben“ war. Der damals letzte Vorsitzende war Herr Rybartz aus Ehringsdorf. Der Verein wurde 1946 lt. SMAD aufgelöst. Damit endenden vorerst die Schützenvereine / Schützentraditionen in Weimar. Das Sportschießen konnte aber ab 1952 wieder fortgesetzt werden, jedoch nun gesellschaftspolitisch gelenkt durch die GST/DSV.